Braucht die katholische Kirche Priester? - eine Vergewisserung aus dem Neuen Testament

Das Pfarrheim der Heilig Geist Gemeinde in Bielefeld war gut gefüllt.

Ein für die Thematik hoch motiviertes Publikum war der Einladung des Bildungswerkes  Bielefeld und des Bildpunktes Bielefelder Westen zu einer weiteren Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Vortragsreihe: "Synodaler Weg - Fragestellung - Hindernisse - Beschlüsse" gefolgt.

Die Frage: "Braucht die katholische Kirche Priester?" betrifft gleich zwei Foren beim synodalen Reformprozess: "Priesterliche Existenz heute "und  "Frauen in kirchl. Ämtern". Jesus hat keine Priester geweiht. Und doch ist die römisch-katholische Kirche von priesterlichen Vorstellungen geprägt. Die Frage nach der Notwendigkeit von Priestern in der kath. Kirche ist also eine äußerst pikante, ist doch die innere Struktur der kath. Kirche auf den Priester als geweihten, zum Zölibat verpflichteten Mann zugeschnitten.

Er hat die zentrale Position der Leitung in der Liturgie (nur er darf der Eucharistiefeier vorstehen), der Lehre (nur er darf nach dem Evangelium predigen) und der Verwaltung (Letztverantwortung).

Jesus aber hat keine Priester geweiht. Der Referent erläuterte das Bild des alttestamentlichen Priesters, dessen Besonderheit die Vollmacht war, mit dem Opfervorgang (Tieropfer) Sünden zu vergeben.

In christusgläubigen Gemeinden wurden und werden keine Opfer dargebracht, sondern es wird ein Mahl gefeiert, "in Erinnerung an Jesus". Das Bild eines eigenen Priesterstandes, der sich als Klerus bezeichnet und der den anderen Gläubigen, den Laien , gegenübersteht, ist durch die biblischen  Urschriften nicht gedeckt.

Im Hinblick auf die  Forderung des Frauenpriesteramtes führte Prof. Ebner aus, dass im Wegfall der Priesterzenterierung allen alle Wege und Ämter offen stehen. "Und darauf kommt es bei der anstehenden Reform der Kirche an."

Text und Fotos: Herlinde Jolk, Vorsitzende des kbw Bielefeld

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